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Haftungsrisiken vermeiden: Rechtssichere Qualifizierung zur Anwendung mobiler Arbeitsmittel

von Nov. 17, 2025

Haftungsrisiken vermeiden: Die Bedeutung rechtssicherer Qualifizierung für mobile Arbeitsmittel

In modernen Betrieben, insbesondere in produzierenden Gewerben, Logistik und Bau, sind mobile Arbeitsmittel unverzichtbar. Ob Gabelstapler, Hubarbeitsbühnen, Bagger oder Krane – diese Maschinen steigern die Effizienz enorm. Doch mit ihrer Leistungsfähigkeit wächst auch die Verantwortung für Arbeitsschutz und Betriebssicherheit. Ein Thema, das für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland, gerade im Raum Sulzbach (Taunus) und Umgebung, von entscheidender Bedeutung ist: die rechtssichere Qualifizierung der Bediener. Denn mangelnde oder fehlerhafte Qualifizierung birgt nicht nur ein hohes Unfallrisiko, sondern auch erhebliche Haftungsrisiken für Unternehmen und Führungskräfte.

Secutelli, Ihr Experte für Arbeitsschutzberatung, weiß, wie wichtig es ist, präventiv zu handeln. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, warum die ordnungsgemäße Schulung Ihrer Mitarbeiter so entscheidend ist, wie Sie Haftungsfallen vermeiden und welche Rolle die Fachkraft für Arbeitssicherheit dabei spielt.

Warum ist rechtssichere Qualifizierung so entscheidend?

Die Anwendung mobiler Arbeitsmittel ist in Deutschland streng reguliert. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und diverse DGUV-Vorschriften (z.B. DGUV Vorschrift 1 „Grundsätze der Prävention“ oder DGUV Grundsatz 308-001 „Qualifizierung und Beauftragung der Bediener von Flurförderzeugen“) verpflichten Arbeitgeber dazu, nur qualifiziertes Personal für den Umgang mit diesen Maschinen einzusetzen. Diese Vorschriften dienen der Unfallverhütung und dem Gesundheitsschutz Ihrer Mitarbeiter.

Ein Unfall, der auf mangelnde Qualifizierung zurückzuführen ist, kann schwerwiegende Folgen haben: von Personenschäden über Sachschäden bis hin zu Produktionsausfällen. Doch über die direkten Kosten hinaus drohen bei Pflichtverletzungen auch straf- und zivilrechtliche Konsequenzen für den Unternehmer oder verantwortliche Führungskräfte. Eine lückenlose Dokumentation der Qualifizierung ist hier Gold wert, denn sie dient im Ernstfall als Nachweis, dass Sie Ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen sind.

Was sind „mobile Arbeitsmittel“? Beispiele und Risiken.

Unter mobilen Arbeitsmitteln versteht man Maschinen, die zur Ausführung ihrer Funktion eine Ortsveränderung vornehmen können. Dazu gehören:

  • Flurförderzeuge: Gabelstapler, Hubwagen, Kommissionierer
  • Hubarbeitsbühnen: Scheren-, Gelenk- und Teleskoparbeitsbühnen
  • Erdbaumaschinen: Bagger, Radlader, Planierraupen
  • Krane: Ladekrane, Mobilkrane, Turmdrehkrane

Die spezifischen Risiken dieser Arbeitsmittel sind vielfältig: Umstürzen durch falsche Lastverteilung oder unebenes Gelände, Kollisionen mit Personen oder anderen Fahrzeugen, herabfallende Lasten, Quetschungen oder Stromschläge bei Kontakt mit Freileitungen. Jedes dieser Risiken erfordert spezifisches Wissen und Können des Bedieners, welches nur durch eine umfassende Qualifizierung erworben werden kann.

Bestandteile einer rechtssicheren Qualifizierung

Eine wirklich rechtssichere Qualifizierung geht weit über einen einfachen „Schein“ hinaus. Sie ist ein mehrstufiger Prozess, der in die gesamte Gefährdungsbeurteilung und das Sicherheitsmanagement Ihres Betriebs integriert sein sollte:

1. Auswahl und Unterweisung geeigneter Personen

Nicht jeder Mitarbeiter ist für jede Maschine geeignet. Vor der Unterweisung müssen Sie die physische und psychische Eignung des Mitarbeiters prüfen. Die DGUV fordert ein Mindestalter von 18 Jahren und eine Befähigung durch Ausbildung. Die Unterweisung selbst muss sowohl theoretische Inhalte (rechtliche Grundlagen, Aufbau und Funktion der Maschine, Sicherheitsregeln, Wartung) als auch praktische Übungen (Fahren, Lasten aufnehmen und absetzen, Not-Aus-Prozeduren) umfassen. Der praktische Teil ist besonders wichtig, um den sicheren Umgang in realen Betriebssituationen zu gewährleisten.

2. Regelmäßige Schulungen und Auffrischungen

Einmal geschult, immer geschult? Leider nein. Wissen verblasst, Vorschriften ändern sich und neue Maschinentypen kommen auf den Markt. Eine jährliche Unterweisung, wie sie das ArbSchG §12 vorschreibt, ist unerlässlich, um das Wissen aufzufrischen und über Neuerungen zu informieren. Bei signifikanten Änderungen der Arbeitsmittel oder Einsatzbedingungen sind zusätzliche Unterweisungen notwendig. Diese kontinuierliche Weiterbildung ist ein Kernaspekt der Unfallverhütung.

3. Dokumentation der Qualifizierung

Die Dokumentation ist Ihr wichtigster Nachweis im Falle eines Unfalls. Jeder absolvierte Kurs, jede Unterweisung und jede erfolgte Beauftragung muss schriftlich festgehalten werden. Dazu gehören: Name des Teilnehmers, Datum der Schulung, Inhalte, Name des Ausbilders und eine Bestätigung des Teilnehmers über die Teilnahme und das Verständnis. Diese Unterlagen müssen im Betrieb jederzeit einsehbar sein.

4. Gefährdungsbeurteilung als Basis

Die Gefährdungsbeurteilung ist das Herzstück Ihres Arbeitsschutzmanagements. Sie identifiziert alle potenziellen Gefahren im Umgang mit mobilen Arbeitsmitteln und legt die erforderlichen Schutzmaßnahmen fest – dazu gehört auch die Art und der Umfang der notwendigen Qualifizierung. Sie ist dynamisch und muss regelmäßig überprüft und bei Änderungen angepasst werden. Eine fundierte Gefährdungsbeurteilung, durchgeführt mit der Expertise einer Fachkraft für Arbeitssicherheit, ist die Grundlage für jede rechtssichere Qualifizierungsmaßnahme.

Die Rolle der Fachkraft für Arbeitssicherheit (SiFa) und der Führungskräfte

Die Fachkraft für Arbeitssicherheit (SiFa) ist Ihr strategischer Partner in allen Fragen des Arbeitsschutzes. Sie berät das Management bei der Auswahl geeigneter Qualifizierungsmaßnahmen, der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung und der Implementierung eines umfassenden Sicherheitskonzepts. Die SiFa kann Schulungsinhalte prüfen, interne Ausbilder unterstützen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben überwachen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die Gesamtverantwortung für die Betriebssicherheit und die Qualifizierung der Mitarbeiter letztlich beim Unternehmer liegt.

Führungskräfte auf allen Ebenen tragen ebenfalls eine hohe Verantwortung. Sie müssen sicherstellen, dass nur qualifizierte Mitarbeiter eingesetzt werden, die notwendigen Schulungen erfolgen und die Sicherheitsvorschriften im täglichen Betrieb eingehalten werden. Ihre Vorbildfunktion und ihr Engagement für den Gesundheitsschutz sind dabei unerlässlich.

Haftungsrisiken im Detail: Was passiert bei mangelnder Qualifizierung?

Ein Unfall, der auf fehlende oder mangelhafte Qualifizierung zurückzuführen ist, kann weitreichende Konsequenzen haben:

  • Strafrechtliche Haftung: Bei schweren Personenschäden kann dem Unternehmer oder Vorgesetzten fahrlässige Körperverletzung oder gar fahrlässige Tötung vorgeworfen werden. Die Nichtbeachtung von Arbeitsschutzvorschriften kann als Straftat gewertet werden.
  • Zivilrechtliche Haftung: Das Unternehmen kann auf Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagt werden. Die Kosten für medizinische Behandlungen, Reha-Maßnahmen und Verdienstausfall können enorm sein.
  • Berufsgenossenschaft: Die Berufsgenossenschaft kann Regressansprüche geltend machen, wenn nachweislich gegen Unfallverhütungsvorschriften verstoßen wurde. Dies kann zu Nachzahlungen oder höheren Beiträgen führen.
  • Reputationsschaden: Ein schwerer Unfall kann das Image des Unternehmens nachhaltig schädigen, das Vertrauen von Kunden und Mitarbeitern untergraben und zu Problemen bei der Personalrekrutierung führen.

All diese Szenarien unterstreichen die Notwendigkeit, proaktiv in die rechtssichere Qualifizierung Ihrer Mitarbeiter zu investieren und somit die Haftungsrisiken zu minimieren.

So unterstützt Secutelli Ihr Unternehmen

Secutelli aus Sulzbach (Taunus) ist Ihr verlässlicher Partner, wenn es um umfassenden Arbeitsschutz geht. Wir unterstützen KMU dabei, ihre Pflichten zu erfüllen und ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Unser Leistungsangebot umfasst:

  • Erstellung und Aktualisierung von Gefährdungsbeurteilungen: Wir helfen Ihnen, alle Risiken zu identifizieren und passende Maßnahmen zu entwickeln.
  • Beratung zur Qualifizierung: Wir beraten Sie, welche Schulungen für Ihre spezifischen Arbeitsmittel und Tätigkeiten notwendig sind und helfen bei der Auswahl qualifizierter Anbieter.
  • Schulungen und Unterweisungen: Wir unterstützen Sie bei der Durchführung von Mitarbeiterschulungen oder vermitteln entsprechende externe Experten.
  • Prüfung und Dokumentation: Wir helfen Ihnen, Ihre Qualifizierungsnachweise rechtssicher zu organisieren und zu pflegen.
  • Gestellung einer externen Fachkraft für Arbeitssicherheit: Falls Sie keine interne SiFa haben, können wir diese Funktion für Sie übernehmen und Sie umfassend beraten.

Mit Secutelli an Ihrer Seite sind Sie optimal aufgestellt, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten, die Unfallverhütung zu stärken und Haftungsrisiken effektiv zu vermeiden.

Investieren Sie in die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter und die Zukunft Ihres Unternehmens. Eine rechtssichere Qualifizierung ist nicht nur eine Pflicht, sondern eine Investition, die sich langfristig auszahlt. Sprechen Sie uns an – wir sind für Sie da, um Ihr Arbeitsschutzmanagement zu optimieren und Ihnen den Rücken freizuhalten.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet „rechtssichere Qualifizierung“?

Rechtssichere Qualifizierung bedeutet, dass die Schulung und Beauftragung von Mitarbeitern, die mit Arbeitsmitteln umgehen, allen gesetzlichen Anforderungen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften entspricht. Dies umfasst die Auswahl geeigneter Personen, die Durchführung umfassender theoretischer und praktischer Unterweisungen sowie die lückenlose Dokumentation.

Welche mobilen Arbeitsmittel erfordern eine spezielle Qualifizierung?

Zu den mobilen Arbeitsmitteln, die eine spezielle Qualifizierung erfordern, gehören unter anderem Gabelstapler (Flurförderzeuge), Hubarbeitsbühnen, Bagger, Radlader und Krane. Für jedes dieser Arbeitsmittel gibt es spezifische Vorschriften und Grundsätze der DGUV, die die Anforderungen an die Bediener festlegen.

Wie oft müssen Mitarbeiter für mobile Arbeitsmittel geschult werden?

Neben einer Initialqualifizierung, die den Erwerb der grundlegenden Fähigkeiten und Kenntnisse umfasst, ist eine jährliche Unterweisung gesetzlich vorgeschrieben. Diese dient der Auffrischung des Wissens, der Information über Neuerungen und der Sensibilisierung für Sicherheitsrisiken.

Was sind die Folgen, wenn Mitarbeiter nicht ausreichend qualifiziert sind?

Bei mangelnder Qualifizierung drohen bei einem Unfall erhebliche Konsequenzen: Strafrechtliche Verfolgung des Unternehmers oder der Vorgesetzten (z.B. wegen fahrlässiger Körperverletzung), zivilrechtliche Schadensersatzforderungen, Regressansprüche der Berufsgenossenschaft und ein massiver Reputationsschaden für das Unternehmen. Die Betriebssicherheit ist zudem nicht gewährleistet.

Kann Secutelli bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung helfen?

Ja, Secutelli unterstützt Sie umfassend bei der Erstellung, Aktualisierung und Überprüfung Ihrer Gefährdungsbeurteilungen. Wir helfen Ihnen, alle relevanten Gefahren zu identifizieren und die notwendigen Schutzmaßnahmen, einschließlich der erforderlichen Qualifizierungen, zu definieren.

Wer ist im Unternehmen für die Qualifizierung verantwortlich?

Die Gesamtverantwortung für die Gewährleistung des Arbeitsschutzes und die Qualifizierung der Mitarbeiter liegt beim Unternehmer. Er kann diese Aufgaben delegieren, bleibt aber in der Pflicht, die ordnungsgemäße Umsetzung zu überwachen. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit berät und unterstützt dabei.

Sebastian Klawonn